das protokoll vom 15.märz 2004 zum MS-chat mit dr. hebener auf http://www.ms-therapiezentrum.de.

hr. hebener war so freundlich, unsere fragen aufgrund ihrer zusammengehörigkeit in seinem protokoll nachträglich zu ordnen. besten dank !

anmerk. unsererseits: das protokoll ist 1:1 übernommen.


 

Kurze Anmerkung zum Chat-Protokoll von Olaf Hebener:

Adriano hatte fleißig biochemische Zusammenhänge hinterfragt. Ich habe sie zur besseren Übersicht fortlaufend zusammengefasst.


<Hebener>Hallo und guten Abend alle zusammen. Hebener ist da. Es kann losgehen!

<adriano>: guten abend herr hebener. ein paar fragen zum umwandlungsprozess der fettsäuren: muss arachidonsäure erst in zellmembranen eingebaut werden, um für den entzündungsprozess wirken zu können ?

<Hebener>Adriano: Der entscheidende Schritt der Prostaglandin-Synthese ist die Freisetzung der Arachidonsäure, d.h. sie muss nicht eingebaut sein.

<adriano>: wird aus linolsäure zwingend arachidonsäure gebildet?

<Hebener>Adriano: Linolsäure ist der zwingende Vorläufer der Arachidonsäure.

<adriano>: ja, aber kann aus linolsäure auch etwas anderes als arachidonsäure hergestellt werden?

<Hebener>Adriano: Ja, Gamma-Linolensäure und Dihomo-Gamma-Linolensäure.

<adriano>: und aus DGLA wird in jedem fall arachidonsäure?

<Hebener>Adriano: Sofern sie weiter verstoffwechselt wird, ja.

<adriano>: in welchem fall wird sie nicht weiter verstoffwechselt?

<Hebener>Adriano: Z.B. wenn ausreichend hohe Omega-3-Konzentrationen eine entsprechende Hemmung bewirken.

<adriano>: wie erklärt sich dieser effekt?

<Hebener>Adriano: Fettsäuren können gegeneinander konkurrierend die umwandelnden Enzyme hemmen.

<adriano>: EPA und DHA verdrängen arachidonsäure aus den zellmembranen. ist dies auch umgekehrt möglich?

<Hebener>Adriano: Wohl ja.

<adriano>: welches sind die voraussetzungen, dass EPA und DHA von neu zugeführter AA verdrängt wird ?

<Hebener>Adriano: Wenn Sie entsprechend entweder große mengen Arachidonsäure konsumieren oder nach meinem Verständnis große Linolsäuremengen zuführen. Außerdem beträgt die Speicherkapazität von Linolsäure in Fettdepots bis über 20%, diejenige anderer mehrfach ungesättigter Fettsäuren nur etwa 1%.

<Petra>Was passiert denn, wenn Fischöl und Vitamin C zeitgleich eingenommen werden?

<Hebener>Petra: Es besteht die Möglichkeit, dass ein Teil des Fischöls umgewandelt wird. Nach neuesten Erkenntnissen sind Omega-3-Fettsäuren jedoch ungewöhnlich stabil gegen Oxidation.

<adriano>: gilt die aussage bezüglich den stabilen omega3-fettsäuren allgemein, oder speziell bei nahrungssupplementen wie fischölkapseln ? omega-3-fs sind ja sonst eigentlich sehr heikel.

<Hebener>Adriano: Zu meiner eigenen Überraschung gilt das auch allgemein.

<adriano>: wirft dies nun vergangene "erkenntnisse" des heikel zu behandelnden omega-3-öl's über den haufen (kühl + dunkel aufbewahren, nicht erhitzen usw.) ?

<Hebener>Adriano: Durchaus nicht. All das stimmt. Allerdings wird z.B. Linolsäure innerhalb weniger Stunden oxidiert, während dies bei Omega-3-Fettsäuren (zumindest laborchemisch) mehrere Tage dauert.

<adriano>: aus welcher quelle kommen diese neuesten erkenntnisse bezüglich der omega-3-stabilität ? kann ich dies irgendwo nachlesen (interesse-halber) ?

<Hebener>Adriano: Ich meine, aus einer Arbeit von Yehuda aus 2003. Auf Nummer Sicher könnten Sie mich nochmal per Mail erinnern.

Nachträgliche Ergänzung Hebener: Hamazaki u. Okuyama.-In: World Rev Nutr Diet. Basel, Karger 2003, vol 92, pp 109-132

<Heidii>In Ihrem Buch "Fundamente..."wird der geringe Linol-u.Arachidonsäurewert im Blut u. Liquor mit einem evtl. Schutzmechanismus des Organismus erklärt. Wo wird die Säure dann gespeichert?

<Hebener>Heidi: Sie wird verbraucht, und daraus erklärt sich der Schutzmechanismus.

<adriano>: wie kann der begriff des erwähnten "schutzmechanismus" erklärt werden, wenn doch ein entzündungsprozess stattfindet ?

<Hebener>Adriano: Wenn sich entzündungsverstärkende Fettsäuren reduzieren, dann wird dies letztlich auch die gesamte Aktivität vermindern.

<adriano>: ist der LS und AA-pegel nicht darum so tief, da die stoffe für den entzündungsprozess benötigt werden ? wieso spricht man dann von "schutzmechanismus" ?

<Hebener>Adriano: Wenn Sie kein Benzin mehr im Tank haben, bleibt Ihr Auto stehen.

<adriano>: wie kann es sein, dass GLA entzündungshemmend wirkt, wenn dies doch eine vorstufe der AA ist ?

<Hebener>Adriano: Aus GLA wird Prostaglandin E1 gebildet, aus AA E2. Deshalb.

<adriano>: d.h. GLA ist kein vorgänger der arachidonsäure, richtig ?

<Hebener>Adriano: Nein, das heißt es nicht.

<adriano>: ich muss die frage für mein verständnis anders formulieren: ist GLA ein vorgänger von AA ?

<Hebener>Adriano: Unausweichlich: Ja!

<adriano>: wie erklärt sich dann die vorhin von Ihnen erwähnte aussage, dass GLA entzündungshemmend wirkt, da sich doch ein vorläufer der AA ist ?

<Hebener>Adriano: Habe ich Ihnen bereits beantwortet. Wenn GLA zu E1 wird, dann entzündungshemmend. Wenn GLA zu AA wird, dann entzündungsfördernd.

<adriano>: und wie entscheidet sich das ?

<Hebener>Adriano: Wenn ich diese Frage mit letzter Sicherheit beantworten könnte (und das auch noch kurz), würde ich vermutlich in einer Sänfte zur Arbeit getragen werden.

<adriano>: hihi ...

<adriano>: um meine fettsäuren-kaskade zu vervollständigen, bzw. korrigieren : werden die prostaglandine der serie 1 direkt aus GLA oder aus dem nachfolgenden DGLA gebildet ?

<Hebener>Adriano: Aus DGLA.

<adriano>: sind leinölkapseln anstelle von fischölkapseln zu empfehlen ? (vorausgesetzt der syntheseprozess durch das enzym delta-6-desaturase ist nicht gestört)

<Hebener>Adriano: Theoretisch scheint es mit Leinöl zu funktionieren, praktisch kann es die Omega-3-Fischöle nicht ersetzen.

<adriano>: gibt es einen bestimmten grund ?

<Hebener>Adriano: Der Absolutgehalt an Linolsäure im Leinöl ist zu hoch, d.h., die Verstoffwechselung der Alpha-Linolensäure zu Omega-3-Fischölen ist nicht effizient genug.

<adriano>: nach welchen kriterien entscheidet das enzym delta-6-desaturase, ob nun die umwandlung von linolsäure oder diese von linolensäure wichtiger ist ? gibt es hierzu bestimmte regeln ?

<Hebener>Adriano: Die bisher erkannten Regelen scheinen sogar von Organ zu Organ unterschiedlich zu sein.

<adriano>: und im falle der MS ?

<Hebener>Adriano: Grundsätzlich erhöht die Linolsäure und auch Cholesterin in den Zellwänden des Gehirns die Empfindlichkeit gegenüber gewebsschädigenden Einflüssen, z.B. Sauerstoffradikale.

<adriano>: und welche regeln bestimmen im gehirn die aktivität (omega-6/omega-3-umwandlung) der delta-6-desaturase ?

<Hebener>Adriano: Ich arbeite momentan an einem Artikel. Wenn er fertig ist, können Sie die Dinge nachlesen.

<Marina>Guten Abend Herr Dr. Hebener, wie ist das denn mit der Gartenerbse? Gehört die nicht zu den Hülsenfrüchten? In Frau Hamm´s Kochbuch wird sie aber wie Gemüse behandelt.

<Hebener>Marina: Sie gehört zu den Hülsenfrüchten und müsste eigentlich berechnet werden.

<Lara>Guten Abend zusammen!

<Lara>Ich habe schon öfters bei den Chats beobachtet, dass viele von Weihrauchtabletten sprachen. Wofür sind die gut?

<Hebener>Lara: Weihrauchtabletten oder besser: das Harz des indischen Weihrauchbaumes blockiert das Enzym 5-Lipoxygenase, senkt damit die Bildung von Leukotrienen, d.h. ist entzündungshemmend.

<Lara>Würde es also nicht schaden, Weihrauchtabletten zusätzlich zu nehmen? Wenn ja, wieviele?

<Hebener>Lara: Kann nur individuell entschieden werden.

<Lara>Was heißt das?

<Hebener>Lara: Ohne entsprechenden Bedarf würde ich sie nicht anwenden.

<Lara>Okay, danke! Nächste Frage: Darf ich eigentlich Datteln bzw. Feigen essen? Diese getrockneten? Ich find da auch im Souci keine Angabe für LS.

<Hebener>Lara: Gegen einige Feigen z.B. zur Stuhlgangsregulierung ist nichts einzuwenden. Die große Linolsäuremenge steckt in den Kernen, und die werden praktisch nicht verdaut.

<Lara>Und Datteln? Da sind ja keine Kerne drin, nur ein großer :-)

<Hebener>Lara: Ebenso.

<Petra>Hallo zusammen! Herr Dr.Hebener, wenn die Samen nicht verdaut werden, könnte dann auch Leinsamen zur Darmregulierung genommen werden?

<Hebener>Petra: Ja.

<Annett>Muß man die Feigen, Aprikosen... dann mit berechnen? Ich mache gern ein paar in mein selbstgebackenes Brot!

<Hebener>Annett: In kleineren Mengen muss es nicht berechnet werden.

<Elke>Weidenröschenkraut bei Blasenschwäche? Wie lange kann man den Tee anwenden?

<Hebener>Elke: Habe ich keine Erfahrungen.

<Annett>Hallo! Was kann man gegen Harndranginkontinenz tun?

<Hebener>Annett: Hängt auch davon ab, ob gleichzeitig eine Blasenentleerungsstörung vorliegt bzw. wie hoch der Restharn ist. Am besten, Urologen konsultieren.

<Heidii>Guten Abend, bin neu hier. Bitte entschuldigen Sie, wenn ich mit Fragen nerve, die schon x-mal durchgekaut wurden. Macht es Sinn, leichte Diätfehler mit eingesparten Linolsäurewerten vom Vor-oder Folgetag zu verrechnen?

Hebener: Nein, das ist nicht nötig.

<Claudia>Mein Physiotherapeut hat mich auf einen bestehenden Magnesiummangel angesprochen. Ist oder kann das für die MS schädliche Auswirkungen haben? Wenn ja welche?

<Hebener>Claudia: Im Regelfall führt ein Magnesiummangel zu erhöhter Muskelsteifigkeit und Spastik.

<Claudia>Ich nehme bereits Magnesium zu mir. Ist es dann sinnvoll mehr davon zu nehmen?

<Hebener>Claudia: Erfahrungsgemäß sind mind. 300 mg pro Tag nötig, mitunter auch mehr.

<Sahne>Wann und wie sollte man Magnesium nehmen, damit es am besten wirkt gegen Muskelsteifigkeit?

<Hebener>Sahne: Ich empfehle es im Regelfall als Granulat in ein Getränk morgens eingemischt.

<Claudia>Was halten Sie von Kombucha als Getränk. Ich habe gelesen er könne MS-Patienten helfen bzw. auf die Beine bringen. Soll oder kann ich dem Glauben schenken?

<Hebener>Claudia: Kombucha wird eine Vielzahl positiver Wirkungen bescheinigt. Inwieweit das auch für MS gilt, kann ich mangels entsprechender Erfahrungen nicht bestätigen. Allerdings sehe ich keine Risiken bei der Anwendung.

<Claudia>Kann also bedenkenlos zu den Vitaminen von Sevition getrunken werden?

<Hebener>Claudia: Sofern Sie nicht Alkohol in dimensionsloser Größenordnung meinen, ja.

<Lara>In den letzten 2 Wochen bin ich öfter mal gestolpert und auch hingefallen, obwohl ich bis jetzt beim gehen noch keine Beschwerden hatte. Es ist eigentlich nur das rechte Bein, aber so richtig erklären kann ich mir das nicht???

<Lara>Muss ich mir Sorgen machen wegen meinen Stolperaktionen? Für eine Bruchteil einer Sekunde wird anscheinend mein rechter Fuß taub bzw. kribbelig und dann merke ich natürlich nicht, dass ich auftrete bzw. nicht auftrete.

<Hebener>Lara: Das muss beobachtet werden. Falls die Beschwerden zunehmen, sollte zur Sicherheit ein Arzt aufgesucht werden.

<Lara>Sollte ich damit zu meinem Neurologen oder direkt zu Ihnen? Ich bin bei Ihnen in Behandlung, ist quasi nur ein falscher Name;-)

<Hebener>Lara: Dann rufen Sie mich doch bitte in der Telefonsprechstunde an.

<Katrin>Warum müssen 35g Butter, pro Tag mit 600 mg Linolsäure, nicht berechnet werden?

<Hebener>Katrin: Weil wir das so festgelegt haben, d.h., zwischen Bilanzierungspflicht und freigegebenen Lebensmitteln unterscheiden. Für Buchhalter hätte man sicherlich auch z.B. 3000 mg Tagesgesamtmenge bestimmen können.

<Paula_CH>Guten Abend Hr. Dr. Hebener, Hallo zusammen! Mein Leben ist zusätzlich mit verschiedenen anderen Therapiemöglichkeiten ganz bestimmt von Ihrer Ernährungstherapie und mit viel Erfolg.

<Paula_CH>Habe Problem mit der Darmtätigkeit; zeitweise totale Verstopfung, zeitweise zum Anhang zu Durchfall. Mein Arzt, der Ihre Ernährungstherapie kennt und sehr unterstützt, hat mir neulich Bioflorin Kaps. verschrieben. Was würden Sie bei diesen Erscheinungen verschreiben? Zelmac Tabl., hergestellt von Novartis Pharma AG, wird ebenfalls erfolgreich bei diesen Erscheinungen verschrieben. Was raten Sie mir als MS Betroffene?

<Hebener>Paula: Auf jeden Fall würde ich eine Stuhlprobe auf Dysbakteriose und Pilzbefall untersuchen und dann die Medikation entscheiden.

<Paula_CH>Meine Therapeutin ist eine schweiz. anerkannte Physiotherapeutin und Körpertherapeutin für komplementäre Heilmethoden, z.B. wie Gyrokinesis, Bobab etc. Diese Therapien wirken bei mir sehr gut. Da gibt es hin und wieder recht Muskelkater! Um dies zu lindern hörte ich, dass nach der Therapie Milchzucker eingenommen werden kann. Wissen Sie etwas darüber, ja oder nein? Wenn ja wie oft und wie viel gr. dürfte ich einnehmen aufgrund Ihrer Ern

<Hebener>Paula: Der Milchzucker dürfte evtl. durch Durchfall limitiert werden.

<Paula_CH>Habe den Milchzucker noch nie eingenommen

<Heidii>Wir wollen in Kürze nach Spanien reisen. Wie kann ich dort am besten die Diät einhalten? Dort wird doch viel mit Olivenöl zubereitet.

<Hebener>Heidi: Trotzdem Obacht geben. Kleinere Diätfehler über Zeiträume von ca. 2 Wochen verkraftet die MS erfahrungsgemäß gut.

<Heidii>Wiederholung meiner Frage 2 : Welche Möglichkeiten habe ich, im Spanienurlaub die Diät einzuhalten? Man denke nur an das Olivenöl...

<Hebener>Heidi: Wiederholung der Antwort: Etwas präziser: Essen Sie auch dort möglichst viel Fisch und richten sich Ihren Salat selbst an. Und für die Zeit von 2 Wochen können Sie eine Fischölkapsel zusätzlich einnehmen. Und das dürfte reichen.

<Dolores>Gilt das mit der zusätzlichen Fischölkapsel auch, wenn ich mal im KH sein sollte und essen muß, was es gibt?

<Hebener>Dolores: Auch dafür ist die Empfehlung geeignet.

<Lara>Darf ich Semmelknödel von Maggi essen? Bei Zutaten steht allerdings "Eigelbpulver", aber ich esse sonst keine Eier. Diese Semmelknödel haben auf jeden Fall sehr wenig Fett.

<Hebener>Lara: Wenig Fett klingt gut. Außerdem sind Lebensmittel langer Haltbarkeit meist nur gering linolsäurelastig.

<Lara>Vielen Dank für Ihre Antworten, ich muss mich jetzt leider auch verabschieden, ich muss jetzt auch zum Sport. Viele Grüße und einen schönen Abend noch!

<Katrin>Wenn die Erkenntnis so ist, dass bei hoher Liolsäurezufuhr , die Folgeprodukte der Acharidonsäure ansteigen , weshalb rät Prof. Adam dann nicht sie weitgehend einzuschränken, sondern legt sein Augenmerk nur auf die Acharidonsäure?

<Hebener>Katrin: Bitte haben Sie Verständnis, ich habe einfach keine Lust mehr, Herrn Adam zu erklären.

<Hebener>Habe ich jemanden erschreckt? War nicht böse gemeint.

<Tina>Guten Abend, Dr. Hebener. Ich habe eine Frage. In Ihrem Kochbuch wird bei Obst und Gemüse keine Linolsäure berechnet, egal welche Menge. Heißt das, dass man Obst und Gemüse essen kann, egal wie viel, ohne Linolsäure zu berechnen?

<Hebener>Tina1: Die Nennung der Analysewerte zu Informationszwecken ist eine Sache, die konkreten Diätempfehlungen wie von uns gegeben, für den Alltag entscheidend.

<Hebener>Tina: Sofern es sich nicht um sog. Ölfrüchte handelt, ja.

<Sahne>Was sind denn Oelfruechte, koennten Sie dies bitte genauer erklaeren?

<Hebener>Sahne: Nüsse, Mandeln, Mais, Soja, Avocado.

<Tina1>Warum sind dann Linolsäurewerte im Ihrem Kochbuch angegeben, z.B. 100g Apfel 100mg Linolsäure. Hat das dann keine Bedeutung?

Hebener: Obst und Gemüse sind außerhalb einer Bilanzierungspflicht.

<Petra1>Hallo an alle, Dr Hebener, ich habe von einem Bluttest in Österreich gelesen, der Antikörper gegen die Myelinschicht im Blut nachweisen soll. Damit lässt sich ermessen, wie aktiv die Krankheit ist. Könnte dieser Test für Skeptiker nicht die Wirksamkeit Ihrer Therapie belegen?

<Hebener>Petra1: Der zugrunde liegende Bluttest lässt bisher nur eine Aussage darüber zu, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass es zu einem 2. MS-Schub mit dann gesicherter Diagnose kommt.

<Annett>Warum gibt es auf der Website seit Weihnachten kein neues Menü?

<Hebener>Annett: Ich werde mich drum kümmern.

<Paula_CH>Soeben habe ich mitgeteilt bekommen, dass der Lieferant für Omega-3-Fettssäuren seine Eier nicht mehr liefern könne. Frage: Gibt es überhaupt noch 3-Omega eierlieferanten in der Schweiz? Wenn nicht, darf ich noch Eier essen, die ich sehr gerne mag? Omega - 3 Eier sind vermehrt schwierig zu erhalten betreffend der Ernährung. <Hebener>Paula: Versuchen Sie, Eier von wirklich freilaufenden Hühnern zu bekommen. Erst neulich habe ich eine interessante Arbeit gelesen, in der behauptet wird, dass das Omega-6/Omega-3-Verhältnis in griechischen Eiern bei etwa 2,3 zu 1 liegt und in amerikanischen bei 50:1.

<Tina>Guten Abend Dr. Hebener, ich komme heute mit 2 Fragen: Ist Schuppenflechte typisch für MS? Und wie wirkt sich Vitamin E auf das verordnete Schilddrüsen-Hormon aus?

<Hebener>Tina: Zumindest muss man bei höheren Vitamin E-Dosierungen die Entwicklung der Schilddrüse beobachten. Wir haben allerdings keine konkreten Probleme kennengelernt.

<Tina>Muß jedoch die Dosierung des Schilddr.-Hormons anders dosiert werden, reduziert sich die Wirksamkeit?

<Hebener>Tina: Nur, wenn der geprüfte Hormonspiegel Auffälligkeiten zeigt (T3, T4, TSH).

<Tina>Wiederhole meine 2. Frage: Ist Schuppenflechte typisch für MS?

<Hebener>Tina: Frage war verloren gegangen. Schuppenflechte ist nicht typisch für MS, aber wir haben einige Patienten, die dieses Zusammentreffen aufweisen.

<Claudia>Ist Gingium intens 120 mit Tebonin intens 120 vergleichbar. Enthalten beide die gleichen Wirkstoffe? Gingium ist etwas preisgünstiger. Kann ich ohne Bedenken von Tebonbin auf Gingium wechseln?

<Hebener>Claudia: Wirkstoffidentität ist zumindest ausgewiesen.

<Sonja>Guten Abend, was bringt, das ausschleichen bei Cortisonstoß für Vorteile?

<Hebener>Sonja: Mitunter weniger Absetzreaktionen, d.h. bessere Verträglichkeit; mitunter auch einen etwas nachhaltigeren länger anhaltenden Effekt.

<Claudia>Ist Übersäuerung des Körpers optisch (z.B. blasses Dreieck um den Mund) zu erkennen und schadet diese dem Verlauf der Krankheit?

<Hebener>Claudia: Übersäuerung wird bei chronischen Entzündungen intensiv diskutiert. Für mich persönlich ist die Bedeutung nicht so betont schlüssig, wie behauptet.

<ingeburg>Guten Abend Herr Dr.Hebener, Guten Abend an alle. Ich habe eine Frage bezüglich der Rauchens. Mein Mann ist Raucher, schadet mir das Passivrauchen?

<Hebener>Ingeburg: So wie jedem. Ich habe in den ganzen Jahren nur 2 Patienten kennengelernt, wo es von einer größeren Bedeutung für die MS war.

<Dolores>Zur Zeit ließt man in verschiedenen Foren von Leuten, die Nachtkerzenöl nehmen und damit anscheinend gute Erfolge haben. Was meinen Sie dazu und wie ist es mit Ihrer Nahrungsergänzungstherapie zu vereinbaren?

<Hebener>Dolores: Nachtkerzenöle bei MS sind seit mehreren Jahrzehnten populär. Im Nachtkerzenöl steckt Gamma-Linolensäure, und die ist entzündungshemmend. Allerdings wird der Vorteil durch einen viel zu hohen Linolsäureanteil mehr als aufgehoben.

<Dolores>Wieviel Linolsäure müßte ich beim Nachtkerzenöl anrechnen?

<Hebener>Dolores: Das entnehmen Sie bitte der Packungsbeilage. Ich arbeite nicht mit Nachtkerzenöl.

<Dolores>Was halten Sie von der Knochenmarkstammzellentherapie, die in Kiew gemacht wird. Auch in Ihrem Forum war ein Beitrag darüber, klingt ja sehr interessant. Ist das wirklich so?

<Hebener>Dolores: Ich habe inzwischen noch mehr Vorbehalte als vor 2 - 3 Jahren. Interessanter sind da Bemühungen des Amerikaners Steenblock mit Nabelschnurstammzellen.

<Heidii>Soll man die in EPA vorhandene Vitamin E-Menge bei der zuzuführenden Menge von 1800 I.E. mit einrechnen?

<Hebener>Heidi: Nein.

<Tina>Sie haben mir mal für die Wechseljahre das Produkt Sinai empfohlen, sind die Inhaltsstoffe völlig unbedenklich?

<Hebener>Tina: Wenn ich's empfohlen habe, dann wohl ja.

<herbert>Welchen Einfluß hat die Psyche auf den Verlauf der MS

<Hebener>Herbert: Leider einen beträchtlichen. Die eigenen Erfahrungen signalisieren psychische Belastungen als wichtigsten krankheitsverschlechternden Einzelfaktor. Nach einer neuen holländischen Studie wurde nun auch wenigstens wissenschaftlich gesichert, dass die Psyche wichtig ist.

<herbert>Wäre dann nicht das wichtigste eine psychosomatische Behandlung?

<Hebener>Herbert: Es wäre wichtig, wenn MS-Patienten auch eine regelmäßige psychologische Betreuung erhielten.

<Dolores>Was kann ich gegen eine starke Spastik in den Beinen, z.T. sogar in den Fingern machen. Baclofen nehme ich schon höchstdosiert und Sirdalud haut mich von den Socken, und positive Wirkung hat es fast keine. Was kann ich also noch machen?

<Hebener>Dolores: Wenn bereits Magnesium angewendet wird, würde ich mindestens eine Kombination mit Mydocalm probieren.

<Dolores>Was halten Sie von dem Medikament Neurotin (Gabapentin)? Dadurch soll ja auch die Lauffähigkeit verbessert werden.

<Hebener>Dolores: Wenn es durch Gabapentin zu einer Minderung der Spastik käme, was durchaus nicht der Fall sein muss, könnte auch das Gehen weiter werden.

<Dolores>Und was ist Mydocalm?

<Hebener>Dolores: Ein Antispastikum.

<Dolores>Wäre es ein Versuch wert?

<Hebener>Dolores: Ja, als Ergänzung.

<Dolores>Ich habe auch schon mal von THC Dronabinol Therapie bei Spastik gehört.

<Hebener>Dolores: Auch das kann ein sinnvoller Versuch sein.

<herbert>Ist Fr.. Hamm eigentlich nicht mehr bei Ihnen? Keine neuen Rezepte bei den Menüs

<Hebener>Herbert: Frau Hamm steht uns aktuell nicht zur Verfügung. Wir arbeiten dran.

<herbert>Wie ist das zu verstehen?

<Hebener>Herbert: Ganz einfach: Dass sie uns mit gewisser Regelmäßigkeit wieder unterstützen kann.

<Heidii>Was halten Sie von der Chelattherapie (Dr. Blaurock-Busch)?

<Hebener>Heidi: Kann ich nicht seriös bewerten.

<Annett>Gibt es aufgrund der Diagnose MS einen Behindertenausweis? Mein Steuerberater meint, ich solle einen beantragen. Ich habe noch keine großen Einschränkungen.

<Hebener>Annett: Kann ich nicht sicher beantworten. Im Regelfall bedarf es aber eines Behinderungsgrades von mindestens 50%, und das dürfte mangels gravierender Einschränkungen heutzutage schwierig sein.

<Tina1>Mein Mann hat mit der Diät sehr abgenommen (175cm groß, jetzt 59 kg). Was kann man tun, dass er nicht noch mehr abnimmt?

<Hebener>Tina1: Spätestens nach 3 Monaten sollte sich das Körpergewicht stabilisiert haben. Ansonsten übertreibt es Ihr Mann, und er muss vor allem mehr Kohlenhydrate und Proteine konsumieren.

<Dietmar>Habe von einem homöopathischen Medikament Distemperinum nos D 200 gehört, was die Myelinschicht reparieren kann. Haben sie irgendwelche Informationen darüber???

<Hebener>Dietmar: Nein, habe ich nicht.

<Dietmar>Soll das abgetötete Hundestaupevirus sein.

<Hebener>Dietmar: Ach ja, ich habe den Artikel gelesen. Auch wenn Masernviren große Ähnlichkeit mit Staupeviren haben und Masern immer wieder im Zusammenhang mit MS diskutiert werden, fehlt mir hier jede theoretische Erklärung für den behaupteten Regenerationseffekt des Myelins.

<Dietmar>Spritze seit einem halben Jahr Rebif und reagiere neuerdings mit starker Spastik und Steifigkeit .

<Hebener>Dietmar: Leider gehört die Zunahme der Spastik unter Interferon-Therapie zu den häufigen Anwendungsproblemen (meines Erachtens sollte das nicht vernachlässigt werden).

<Heidii>Auf der Seviton-HP u. auch im Chat betonen Sie, dass mal ein Glas Bier od. Wein nicht schädlich sind, in Ihrem Buch raten Sie dringend ab. Irgendwie habe ich nun doch ein schlechtes Gewissen, wenn ich mal etwas trinke...

<Hebener>Heidi: Das Buch habe ich 1995 geschrieben, und meine alles ernst. Inzwischen bin ich klüger geworden und vor allem, wenn ich mit Menschen direkt kommunizieren kann, dann kann ich auch detaillierter Auskunft geben.

<Dolores>Da bin ich wieder.

<Dolores>Cholesterinseker werden in letzter Zeit immer häufiger als Therapiemaßnahme genannt. Können Sie mir das bitte näher erläutern?

<Hebener>Dolores: Die sog. Statine haben auch entzündungshemmende und immunmodulierende Eigenschaften, die bisher aber nur sehr wenig näher identifiziert wurden. Grundsätzlich gründet sich darauf aber ihre Anwendung bei MS.

<Dolores>Kann es auch sein, daß durch Cholesterinsenker sich die Laufleistung verbessert?

<Hebener>Dolores: Wenn durch Behandlungen oder spontan die MS in eine stabile Ruhephase eintritt, dann kann durch körpereigene Regeneration jedwede Symptomatik schwächer werden.

<Dietmar>Ist das linolsäurefreie Öl zu empfehlen?

<Hebener>Dietmar: In begrenztem Umfang (ca. 2 EL pro Tag) bestehen meinerseits keine Einwände.

<Heidii>Vielen Dank für die Beantwortung aller meiner Fragen, werde nun noch ein bisschen mitlesen.Ich finde den Chat einfach toll!

<Dolores>Bei mir ist es so, dass die MS seit 1 1/2 Jahren still ist. Seitdem mache ich auch die Ernährungstherapie. Aber leider schläft die Spastik nicht und nimmt immer mehr zu. Aber da haben Sie mir ja schon ein paar Tipps gegeben.

<Hebener>Dolores: Neben den Medikamenten gegen Spastik sollte keinesfalls die regelmäßige Krankengymnastik vergessen werden.

<Dolores>Was kann ich tun, damit mein Fußheber wieder besser funktioniert. KG mache ich schon.

<Hebener>Dolores: Evtl. mechanische Fußheber-Unterstützung und manchmal hilft der Versuch einer Verbesserung am peripheren Nerven (Alpha-Liponsäure). Es gibt auch die Möglichkeit, über Elektrostimulation mittels Impulsgeber den Fußheber zu verbessern.

<Dolores>Wie funktioniert das mit der Elektrostimulation?

<Hebener>Dolores: An der Wade wird der Impulsgeber mittels Bandage befestigt und gibt den elektrischen Impuls direkt an die Fußhebermuskeln.

<Dolores>Und wie kann ich das mit den peripheren Nerven verstehen?

<Hebener>Dolores: Direkt am Nerven, der den Fuß hebt.

<peter>ist die Ursache für eine begrenzte Gehstrecke meist Spastik in den Beinen

<Hebener>Peter: Etwa genauso häufig wie die Kraftminderung als Ursache anzuschuldigen ist. In den meisten Fällen trifft beides zu.

<peter>kann man bei Kraftminderung noch irgendetwas verbessern?

<Hebener>Peter: Sie haben die Antwort vorgegeben: Ich würde versuchen, die Spastik zuerst zu mindern, um damit bereits indirekt eine Erleichterung der Bewegung bei gleicher Kraft zu erreichen. Außerdem kann man mit sehr wohl dosiertem Muskelaufbautraining die Kraft auch wieder verbessern.

<brigitte>Mydocalm gegen Spastik, hilft aber nicht wirklich . Was gibt es noch???

<Hebener>Brigitte: Eine Vielzahl von Medikamenten. Wenn Sie meine Patientin sind, rufen Sie in der Telefonsprechstunde an.

<peter>wird das Medikament Antegren auch für bestehende Schäden positiven Einfluß haben?

<Hebener>Peter: Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit: Nein.

<brigitte>Wie wird Tebonin dosiert?

<Hebener>Brigitte: Ich bevorzuge 120 mg pro Tag, kann aber auch höher oder niedriger dosiert werden.

<peter>Wann kann man mit der Zulassung von Antegren rechen?

<Hebener>Peter: Meines Wissens frühestens im Frühjahr 2005, wahrscheinlich eher im Herbst.

<peter>Welche genauen erfahrungen haben Sie mit tebonin im detail?

<Hebener>Peter: Konkret verbessert Tebonin die Mikrozirkulation, und ich habe positive Erfahrungen erstrangig bei Gleichgewichtsstörungen. Nach jetzigen Erkenntnissen verbessert Gingko den Energiestoffwechsel im Gehirn, schützt gegen freie Radikale und verbessert die Stabilität der Bluthirnschranke.

<Sahne>Stimmt es, dass Sie Anfang Mai in Muenchen sind und dort eine Veranstaltung haben? Wenn ja, gibt es schon Genaueres?

<Hebener>Sahne: Das stimmt. Es wird am 8. Mai 2004 im Forum-Hotel in München stattfinden. Details werden noch in dieser Woche auf unserer Website veröffentlicht.

<peter>Gibt es noch andere Medis die in nächster Zeit auf den Markt kommen und für MS interessant sind?

<Hebener>Peter: Weitere bedeutsame Entwicklungen sind mir in der praktischen Umsetzung momentan nicht bekannt.

<Dolores1>Herr Dr. Hebener, vielen Dank für die Beantwortung der Fragen. Ab wann kann man mit dem Chatlog rechnen?

<Hebener>Dolores: Ich denke, Anfang nächster Woche.

<Claudia>Danke für den immer wieder informativen Chat und einen schönen Abend noch an Sie Dr. Hebener und an alle Teilnehmer.

<Hebener>Liebe Teilnehmer! Wenn Ihr keine Fragen mehr habt, dann lasst uns den Restabend etwas entspannen. Vielen Dank für das rege Interesse. Ich warte noch 2 Minuten und würde mich dann mit herzlichen Wünschen verabschieden.

<adriano>: auch ich danke Ihnen bestens für die zeit, die Sie sich genommen haben und verabschiede mich für den heutigen abend. - auf wiederschreiben.

<brigitte>Schönen Abend noch und danke!

<Hebener>Vielleicht doch noch schnell ein kleiner Hinweis in eigener Sache: Am 27. März werde ich in Berlin einen Vortrag halten (Details auf dieser Homepage).

<Sahne>Vielen Dank Herr Dr. Hebener fuer den informativen Chat. Versuche im Mai in Ihre Veranstaltung zu kommen. Bis dann alles Gute. Ihnen und auch den anderen Teilnehmern noch einen schoenen Abend.

<Dolores1>Ich hab noch eine Frage. Ich war neulich in der UNI in der MS-Ambulanz. Und da hat man mir wegen der Spastik u.a. auch das Kortison-Depot im Rückenmark empfohlen. Und jetzt kam der bericht, und da heißt es u.a. das man die Mitoxanton-Therpie in Erwägung ziehen kann. Aber doch nicht bei Spatik, denke ich?

<Hebener>Dolores: Intrathekale Cortisontherapie kann bei schwerer Spastik mitunter wirklich helfen. Mitoxanthron ist eine andere Geschichte.

<Dolores1>Vielen Dank und einen schönen Abend noch.

<Hebener>Ciao und Danke

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das protokoll vom 15.märz 2004 zum MS-chat mit dr. hebener auf http://www.ms-therapiezentrum.de.

hr. hebener war so freundlich, unsere fragen aufgrund ihrer zusammengehörigkeit in seinem protokoll nachträglich zu ordnen. besten dank !

anmerk. unsererseits: das protokoll ist 1:1 übernommen.


 

Kurze Anmerkung zum Chat-Protokoll von Olaf Hebener:

Adriano hatte fleißig biochemische Zusammenhänge hinterfragt. Ich habe sie zur besseren Übersicht fortlaufend zusammengefasst.


<Hebener>Hallo und guten Abend alle zusammen. Hebener ist da. Es kann losgehen!

<adriano>: guten abend herr hebener. ein paar fragen zum umwandlungsprozess der fettsäuren: muss arachidonsäure erst in zellmembranen eingebaut werden, um für den entzündungsprozess wirken zu können ?

<Hebener>Adriano: Der entscheidende Schritt der Prostaglandin-Synthese ist die Freisetzung der Arachidonsäure, d.h. sie muss nicht eingebaut sein.

<adriano>: wird aus linolsäure zwingend arachidonsäure gebildet?

<Hebener>Adriano: Linolsäure ist der zwingende Vorläufer der Arachidonsäure.

<adriano>: ja, aber kann aus linolsäure auch etwas anderes als arachidonsäure hergestellt werden?

<Hebener>Adriano: Ja, Gamma-Linolensäure und Dihomo-Gamma-Linolensäure.

<adriano>: und aus DGLA wird in jedem fall arachidonsäure?

<Hebener>Adriano: Sofern sie weiter verstoffwechselt wird, ja.

<adriano>: in welchem fall wird sie nicht weiter verstoffwechselt?

<Hebener>Adriano: Z.B. wenn ausreichend hohe Omega-3-Konzentrationen eine entsprechende Hemmung bewirken.

<adriano>: wie erklärt sich dieser effekt?

<Hebener>Adriano: Fettsäuren können gegeneinander konkurrierend die umwandelnden Enzyme hemmen.

<adriano>: EPA und DHA verdrängen arachidonsäure aus den zellmembranen. ist dies auch umgekehrt möglich?

<Hebener>Adriano: Wohl ja.

<adriano>: welches sind die voraussetzungen, dass EPA und DHA von neu zugeführter AA verdrängt wird ?

<Hebener>Adriano: Wenn Sie entsprechend entweder große mengen Arachidonsäure konsumieren oder nach meinem Verständnis große Linolsäuremengen zuführen. Außerdem beträgt die Speicherkapazität von Linolsäure in Fettdepots bis über 20%, diejenige anderer mehrfach ungesättigter Fettsäuren nur etwa 1%.

<Petra>Was passiert denn, wenn Fischöl und Vitamin C zeitgleich eingenommen werden?

<Hebener>Petra: Es besteht die Möglichkeit, dass ein Teil des Fischöls umgewandelt wird. Nach neuesten Erkenntnissen sind Omega-3-Fettsäuren jedoch ungewöhnlich stabil gegen Oxidation.

<adriano>: gilt die aussage bezüglich den stabilen omega3-fettsäuren allgemein, oder speziell bei nahrungssupplementen wie fischölkapseln ? omega-3-fs sind ja sonst eigentlich sehr heikel.

<Hebener>Adriano: Zu meiner eigenen Überraschung gilt das auch allgemein.

<adriano>: wirft dies nun vergangene "erkenntnisse" des heikel zu behandelnden omega-3-öl's über den haufen (kühl + dunkel aufbewahren, nicht erhitzen usw.) ?

<Hebener>Adriano: Durchaus nicht. All das stimmt. Allerdings wird z.B. Linolsäure innerhalb weniger Stunden oxidiert, während dies bei Omega-3-Fettsäuren (zumindest laborchemisch) mehrere Tage dauert.

<adriano>: aus welcher quelle kommen diese neuesten erkenntnisse bezüglich der omega-3-stabilität ? kann ich dies irgendwo nachlesen (interesse-halber) ?

<Hebener>Adriano: Ich meine, aus einer Arbeit von Yehuda aus 2003. Auf Nummer Sicher könnten Sie mich nochmal per Mail erinnern.

Nachträgliche Ergänzung Hebener: Hamazaki u. Okuyama.-In: World Rev Nutr Diet. Basel, Karger 2003, vol 92, pp 109-132

<Heidii>In Ihrem Buch "Fundamente..."wird der geringe Linol-u.Arachidonsäurewert im Blut u. Liquor mit einem evtl. Schutzmechanismus des Organismus erklärt. Wo wird die Säure dann gespeichert?

<Hebener>Heidi: Sie wird verbraucht, und daraus erklärt sich der Schutzmechanismus.

<adriano>: wie kann der begriff des erwähnten "schutzmechanismus" erklärt werden, wenn doch ein entzündungsprozess stattfindet ?

<Hebener>Adriano: Wenn sich entzündungsverstärkende Fettsäuren reduzieren, dann wird dies letztlich auch die gesamte Aktivität vermindern.

<adriano>: ist der LS und AA-pegel nicht darum so tief, da die stoffe für den entzündungsprozess benötigt werden ? wieso spricht man dann von "schutzmechanismus" ?

<Hebener>Adriano: Wenn Sie kein Benzin mehr im Tank haben, bleibt Ihr Auto stehen.

<adriano>: wie kann es sein, dass GLA entzündungshemmend wirkt, wenn dies doch eine vorstufe der AA ist ?

<Hebener>Adriano: Aus GLA wird Prostaglandin E1 gebildet, aus AA E2. Deshalb.

<adriano>: d.h. GLA ist kein vorgänger der arachidonsäure, richtig ?

<Hebener>Adriano: Nein, das heißt es nicht.

<adriano>: ich muss die frage für mein verständnis anders formulieren: ist GLA ein vorgänger von AA ?

<Hebener>Adriano: Unausweichlich: Ja!

<adriano>: wie erklärt sich dann die vorhin von Ihnen erwähnte aussage, dass GLA entzündungshemmend wirkt, da sich doch ein vorläufer der AA ist ?

<Hebener>Adriano: Habe ich Ihnen bereits beantwortet. Wenn GLA zu E1 wird, dann entzündungshemmend. Wenn GLA zu AA wird, dann entzündungsfördernd.

<adriano>: und wie entscheidet sich das ?

<Hebener>Adriano: Wenn ich diese Frage mit letzter Sicherheit beantworten könnte (und das auch noch kurz), würde ich vermutlich in einer Sänfte zur Arbeit getragen werden.

<adriano>: hihi ...

<adriano>: um meine fettsäuren-kaskade zu vervollständigen, bzw. korrigieren : werden die prostaglandine der serie 1 direkt aus GLA oder aus dem nachfolgenden DGLA gebildet ?

<Hebener>Adriano: Aus DGLA.

<adriano>: sind leinölkapseln anstelle von fischölkapseln zu empfehlen ? (vorausgesetzt der syntheseprozess durch das enzym delta-6-desaturase ist nicht gestört)

<Hebener>Adriano: Theoretisch scheint es mit Leinöl zu funktionieren, praktisch kann es die Omega-3-Fischöle nicht ersetzen.

<adriano>: gibt es einen bestimmten grund ?

<Hebener>Adriano: Der Absolutgehalt an Linolsäure im Leinöl ist zu hoch, d.h., die Verstoffwechselung der Alpha-Linolensäure zu Omega-3-Fischölen ist nicht effizient genug.

<adriano>: nach welchen kriterien entscheidet das enzym delta-6-desaturase, ob nun die umwandlung von linolsäure oder diese von linolensäure wichtiger ist ? gibt es hierzu bestimmte regeln ?

<Hebener>Adriano: Die bisher erkannten Regelen scheinen sogar von Organ zu Organ unterschiedlich zu sein.

<adriano>: und im falle der MS ?

<Hebener>Adriano: Grundsätzlich erhöht die Linolsäure und auch Cholesterin in den Zellwänden des Gehirns die Empfindlichkeit gegenüber gewebsschädigenden Einflüssen, z.B. Sauerstoffradikale.

<adriano>: und welche regeln bestimmen im gehirn die aktivität (omega-6/omega-3-umwandlung) der delta-6-desaturase ?

<Hebener>Adriano: Ich arbeite momentan an einem Artikel. Wenn er fertig ist, können Sie die Dinge nachlesen.

<Marina>Guten Abend Herr Dr. Hebener, wie ist das denn mit der Gartenerbse? Gehört die nicht zu den Hülsenfrüchten? In Frau Hamm´s Kochbuch wird sie aber wie Gemüse behandelt.

<Hebener>Marina: Sie gehört zu den Hülsenfrüchten und müsste eigentlich berechnet werden.

<Lara>Guten Abend zusammen!

<Lara>Ich habe schon öfters bei den Chats beobachtet, dass viele von Weihrauchtabletten sprachen. Wofür sind die gut?

<Hebener>Lara: Weihrauchtabletten oder besser: das Harz des indischen Weihrauchbaumes blockiert das Enzym 5-Lipoxygenase, senkt damit die Bildung von Leukotrienen, d.h. ist entzündungshemmend.

<Lara>Würde es also nicht schaden, Weihrauchtabletten zusätzlich zu nehmen? Wenn ja, wieviele?

<Hebener>Lara: Kann nur individuell entschieden werden.

<Lara>Was heißt das?

<Hebener>Lara: Ohne entsprechenden Bedarf würde ich sie nicht anwenden.

<Lara>Okay, danke! Nächste Frage: Darf ich eigentlich Datteln bzw. Feigen essen? Diese getrockneten? Ich find da auch im Souci keine Angabe für LS.

<Hebener>Lara: Gegen einige Feigen z.B. zur Stuhlgangsregulierung ist nichts einzuwenden. Die große Linolsäuremenge steckt in den Kernen, und die werden praktisch nicht verdaut.

<Lara>Und Datteln? Da sind ja keine Kerne drin, nur ein großer :-)

<Hebener>Lara: Ebenso.

<Petra>Hallo zusammen! Herr Dr.Hebener, wenn die Samen nicht verdaut werden, könnte dann auch Leinsamen zur Darmregulierung genommen werden?

<Hebener>Petra: Ja.

<Annett>Muß man die Feigen, Aprikosen... dann mit berechnen? Ich mache gern ein paar in mein selbstgebackenes Brot!

<Hebener>Annett: In kleineren Mengen muss es nicht berechnet werden.

<Elke>Weidenröschenkraut bei Blasenschwäche? Wie lange kann man den Tee anwenden?

<Hebener>Elke: Habe ich keine Erfahrungen.

<Annett>Hallo! Was kann man gegen Harndranginkontinenz tun?

<Hebener>Annett: Hängt auch davon ab, ob gleichzeitig eine Blasenentleerungsstörung vorliegt bzw. wie hoch der Restharn ist. Am besten, Urologen konsultieren.

<Heidii>Guten Abend, bin neu hier. Bitte entschuldigen Sie, wenn ich mit Fragen nerve, die schon x-mal durchgekaut wurden. Macht es Sinn, leichte Diätfehler mit eingesparten Linolsäurewerten vom Vor-oder Folgetag zu verrechnen?

Hebener: Nein, das ist nicht nötig.

<Claudia>Mein Physiotherapeut hat mich auf einen bestehenden Magnesiummangel angesprochen. Ist oder kann das für die MS schädliche Auswirkungen haben? Wenn ja welche?

<Hebener>Claudia: Im Regelfall führt ein Magnesiummangel zu erhöhter Muskelsteifigkeit und Spastik.

<Claudia>Ich nehme bereits Magnesium zu mir. Ist es dann sinnvoll mehr davon zu nehmen?

<Hebener>Claudia: Erfahrungsgemäß sind mind. 300 mg pro Tag nötig, mitunter auch mehr.

<Sahne>Wann und wie sollte man Magnesium nehmen, damit es am besten wirkt gegen Muskelsteifigkeit?

<Hebener>Sahne: Ich empfehle es im Regelfall als Granulat in ein Getränk morgens eingemischt.

<Claudia>Was halten Sie von Kombucha als Getränk. Ich habe gelesen er könne MS-Patienten helfen bzw. auf die Beine bringen. Soll oder kann ich dem Glauben schenken?

<Hebener>Claudia: Kombucha wird eine Vielzahl positiver Wirkungen bescheinigt. Inwieweit das auch für MS gilt, kann ich mangels entsprechender Erfahrungen nicht bestätigen. Allerdings sehe ich keine Risiken bei der Anwendung.

<Claudia>Kann also bedenkenlos zu den Vitaminen von Sevition getrunken werden?

<Hebener>Claudia: Sofern Sie nicht Alkohol in dimensionsloser Größenordnung meinen, ja.

<Lara>In den letzten 2 Wochen bin ich öfter mal gestolpert und auch hingefallen, obwohl ich bis jetzt beim gehen noch keine Beschwerden hatte. Es ist eigentlich nur das rechte Bein, aber so richtig erklären kann ich mir das nicht???

<Lara>Muss ich mir Sorgen machen wegen meinen Stolperaktionen? Für eine Bruchteil einer Sekunde wird anscheinend mein rechter Fuß taub bzw. kribbelig und dann merke ich natürlich nicht, dass ich auftrete bzw. nicht auftrete.

<Hebener>Lara: Das muss beobachtet werden. Falls die Beschwerden zunehmen, sollte zur Sicherheit ein Arzt aufgesucht werden.

<Lara>Sollte ich damit zu meinem Neurologen oder direkt zu Ihnen? Ich bin bei Ihnen in Behandlung, ist quasi nur ein falscher Name;-)

<Hebener>Lara: Dann rufen Sie mich doch bitte in der Telefonsprechstunde an.

<Katrin>Warum müssen 35g Butter, pro Tag mit 600 mg Linolsäure, nicht berechnet werden?

<Hebener>Katrin: Weil wir das so festgelegt haben, d.h., zwischen Bilanzierungspflicht und freigegebenen Lebensmitteln unterscheiden. Für Buchhalter hätte man sicherlich auch z.B. 3000 mg Tagesgesamtmenge bestimmen können.

<Paula_CH>Guten Abend Hr. Dr. Hebener, Hallo zusammen! Mein Leben ist zusätzlich mit verschiedenen anderen Therapiemöglichkeiten ganz bestimmt von Ihrer Ernährungstherapie und mit viel Erfolg.

<Paula_CH>Habe Problem mit der Darmtätigkeit; zeitweise totale Verstopfung, zeitweise zum Anhang zu Durchfall. Mein Arzt, der Ihre Ernährungstherapie kennt und sehr unterstützt, hat mir neulich Bioflorin Kaps. verschrieben. Was würden Sie bei diesen Erscheinungen verschreiben? Zelmac Tabl., hergestellt von Novartis Pharma AG, wird ebenfalls erfolgreich bei diesen Erscheinungen verschrieben. Was raten Sie mir als MS Betroffene?

<Hebener>Paula: Auf jeden Fall würde ich eine Stuhlprobe auf Dysbakteriose und Pilzbefall untersuchen und dann die Medikation entscheiden.

<Paula_CH>Meine Therapeutin ist eine schweiz. anerkannte Physiotherapeutin und Körpertherapeutin für komplementäre Heilmethoden, z.B. wie Gyrokinesis, Bobab etc. Diese Therapien wirken bei mir sehr gut. Da gibt es hin und wieder recht Muskelkater! Um dies zu lindern hörte ich, dass nach der Therapie Milchzucker eingenommen werden kann. Wissen Sie etwas darüber, ja oder nein? Wenn ja wie oft und wie viel gr. dürfte ich einnehmen aufgrund Ihrer Ern

<Hebener>Paula: Der Milchzucker dürfte evtl. durch Durchfall limitiert werden.

<Paula_CH>Habe den Milchzucker noch nie eingenommen

<Heidii>Wir wollen in Kürze nach Spanien reisen. Wie kann ich dort am besten die Diät einhalten? Dort wird doch viel mit Olivenöl zubereitet.

<Hebener>Heidi: Trotzdem Obacht geben. Kleinere Diätfehler über Zeiträume von ca. 2 Wochen verkraftet die MS erfahrungsgemäß gut.

<Heidii>Wiederholung meiner Frage 2 : Welche Möglichkeiten habe ich, im Spanienurlaub die Diät einzuhalten? Man denke nur an das Olivenöl...

<Hebener>Heidi: Wiederholung der Antwort: Etwas präziser: Essen Sie auch dort möglichst viel Fisch und richten sich Ihren Salat selbst an. Und für die Zeit von 2 Wochen können Sie eine Fischölkapsel zusätzlich einnehmen. Und das dürfte reichen.

<Dolores>Gilt das mit der zusätzlichen Fischölkapsel auch, wenn ich mal im KH sein sollte und essen muß, was es gibt?

<Hebener>Dolores: Auch dafür ist die Empfehlung geeignet.

<Lara>Darf ich Semmelknödel von Maggi essen? Bei Zutaten steht allerdings "Eigelbpulver", aber ich esse sonst keine Eier. Diese Semmelknödel haben auf jeden Fall sehr wenig Fett.

<Hebener>Lara: Wenig Fett klingt gut. Außerdem sind Lebensmittel langer Haltbarkeit meist nur gering linolsäurelastig.

<Lara>Vielen Dank für Ihre Antworten, ich muss mich jetzt leider auch verabschieden, ich muss jetzt auch zum Sport. Viele Grüße und einen schönen Abend noch!

<Katrin>Wenn die Erkenntnis so ist, dass bei hoher Liolsäurezufuhr , die Folgeprodukte der Acharidonsäure ansteigen , weshalb rät Prof. Adam dann nicht sie weitgehend einzuschränken, sondern legt sein Augenmerk nur auf die Acharidonsäure?

<Hebener>Katrin: Bitte haben Sie Verständnis, ich habe einfach keine Lust mehr, Herrn Adam zu erklären.

<Hebener>Habe ich jemanden erschreckt? War nicht böse gemeint.

<Tina>Guten Abend, Dr. Hebener. Ich habe eine Frage. In Ihrem Kochbuch wird bei Obst und Gemüse keine Linolsäure berechnet, egal welche Menge. Heißt das, dass man Obst und Gemüse essen kann, egal wie viel, ohne Linolsäure zu berechnen?

<Hebener>Tina1: Die Nennung der Analysewerte zu Informationszwecken ist eine Sache, die konkreten Diätempfehlungen wie von uns gegeben, für den Alltag entscheidend.

<Hebener>Tina: Sofern es sich nicht um sog. Ölfrüchte handelt, ja.

<Sahne>Was sind denn Oelfruechte, koennten Sie dies bitte genauer erklaeren?

<Hebener>Sahne: Nüsse, Mandeln, Mais, Soja, Avocado.

<Tina1>Warum sind dann Linolsäurewerte im Ihrem Kochbuch angegeben, z.B. 100g Apfel 100mg Linolsäure. Hat das dann keine Bedeutung?

Hebener: Obst und Gemüse sind außerhalb einer Bilanzierungspflicht.

<Petra1>Hallo an alle, Dr Hebener, ich habe von einem Bluttest in Österreich gelesen, der Antikörper gegen die Myelinschicht im Blut nachweisen soll. Damit lässt sich ermessen, wie aktiv die Krankheit ist. Könnte dieser Test für Skeptiker nicht die Wirksamkeit Ihrer Therapie belegen?

<Hebener>Petra1: Der zugrunde liegende Bluttest lässt bisher nur eine Aussage darüber zu, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass es zu einem 2. MS-Schub mit dann gesicherter Diagnose kommt.

<Annett>Warum gibt es auf der Website seit Weihnachten kein neues Menü?

<Hebener>Annett: Ich werde mich drum kümmern.

<Paula_CH>Soeben habe ich mitgeteilt bekommen, dass der Lieferant für Omega-3-Fettssäuren seine Eier nicht mehr liefern könne. Frage: Gibt es überhaupt noch 3-Omega eierlieferanten in der Schweiz? Wenn nicht, darf ich noch Eier essen, die ich sehr gerne mag? Omega - 3 Eier sind vermehrt schwierig zu erhalten betreffend der Ernährung. <Hebener>Paula: Versuchen Sie, Eier von wirklich freilaufenden Hühnern zu bekommen. Erst neulich habe ich eine interessante Arbeit gelesen, in der behauptet wird, dass das Omega-6/Omega-3-Verhältnis in griechischen Eiern bei etwa 2,3 zu 1 liegt und in amerikanischen bei 50:1.

<Tina>Guten Abend Dr. Hebener, ich komme heute mit 2 Fragen: Ist Schuppenflechte typisch für MS? Und wie wirkt sich Vitamin E auf das verordnete Schilddrüsen-Hormon aus?

<Hebener>Tina: Zumindest muss man bei höheren Vitamin E-Dosierungen die Entwicklung der Schilddrüse beobachten. Wir haben allerdings keine konkreten Probleme kennengelernt.

<Tina>Muß jedoch die Dosierung des Schilddr.-Hormons anders dosiert werden, reduziert sich die Wirksamkeit?

<Hebener>Tina: Nur, wenn der geprüfte Hormonspiegel Auffälligkeiten zeigt (T3, T4, TSH).

<Tina>Wiederhole meine 2. Frage: Ist Schuppenflechte typisch für MS?

<Hebener>Tina: Frage war verloren gegangen. Schuppenflechte ist nicht typisch für MS, aber wir haben einige Patienten, die dieses Zusammentreffen aufweisen.

<Claudia>Ist Gingium intens 120 mit Tebonin intens 120 vergleichbar. Enthalten beide die gleichen Wirkstoffe? Gingium ist etwas preisgünstiger. Kann ich ohne Bedenken von Tebonbin auf Gingium wechseln?

<Hebener>Claudia: Wirkstoffidentität ist zumindest ausgewiesen.

<Sonja>Guten Abend, was bringt, das ausschleichen bei Cortisonstoß für Vorteile?

<Hebener>Sonja: Mitunter weniger Absetzreaktionen, d.h. bessere Verträglichkeit; mitunter auch einen etwas nachhaltigeren länger anhaltenden Effekt.

<Claudia>Ist Übersäuerung des Körpers optisch (z.B. blasses Dreieck um den Mund) zu erkennen und schadet diese dem Verlauf der Krankheit?

<Hebener>Claudia: Übersäuerung wird bei chronischen Entzündungen intensiv diskutiert. Für mich persönlich ist die Bedeutung nicht so betont schlüssig, wie behauptet.

<ingeburg>Guten Abend Herr Dr.Hebener, Guten Abend an alle. Ich habe eine Frage bezüglich der Rauchens. Mein Mann ist Raucher, schadet mir das Passivrauchen?

<Hebener>Ingeburg: So wie jedem. Ich habe in den ganzen Jahren nur 2 Patienten kennengelernt, wo es von einer größeren Bedeutung für die MS war.

<Dolores>Zur Zeit ließt man in verschiedenen Foren von Leuten, die Nachtkerzenöl nehmen und damit anscheinend gute Erfolge haben. Was meinen Sie dazu und wie ist es mit Ihrer Nahrungsergänzungstherapie zu vereinbaren?

<Hebener>Dolores: Nachtkerzenöle bei MS sind seit mehreren Jahrzehnten populär. Im Nachtkerzenöl steckt Gamma-Linolensäure, und die ist entzündungshemmend. Allerdings wird der Vorteil durch einen viel zu hohen Linolsäureanteil mehr als aufgehoben.

<Dolores>Wieviel Linolsäure müßte ich beim Nachtkerzenöl anrechnen?

<Hebener>Dolores: Das entnehmen Sie bitte der Packungsbeilage. Ich arbeite nicht mit Nachtkerzenöl.

<Dolores>Was halten Sie von der Knochenmarkstammzellentherapie, die in Kiew gemacht wird. Auch in Ihrem Forum war ein Beitrag darüber, klingt ja sehr interessant. Ist das wirklich so?

<Hebener>Dolores: Ich habe inzwischen noch mehr Vorbehalte als vor 2 - 3 Jahren. Interessanter sind da Bemühungen des Amerikaners Steenblock mit Nabelschnurstammzellen.

<Heidii>Soll man die in EPA vorhandene Vitamin E-Menge bei der zuzuführenden Menge von 1800 I.E. mit einrechnen?

<Hebener>Heidi: Nein.

<Tina>Sie haben mir mal für die Wechseljahre das Produkt Sinai empfohlen, sind die Inhaltsstoffe völlig unbedenklich?

<Hebener>Tina: Wenn ich's empfohlen habe, dann wohl ja.

<herbert>Welchen Einfluß hat die Psyche auf den Verlauf der MS

<Hebener>Herbert: Leider einen beträchtlichen. Die eigenen Erfahrungen signalisieren psychische Belastungen als wichtigsten krankheitsverschlechternden Einzelfaktor. Nach einer neuen holländischen Studie wurde nun auch wenigstens wissenschaftlich gesichert, dass die Psyche wichtig ist.

<herbert>Wäre dann nicht das wichtigste eine psychosomatische Behandlung?

<Hebener>Herbert: Es wäre wichtig, wenn MS-Patienten auch eine regelmäßige psychologische Betreuung erhielten.

<Dolores>Was kann ich gegen eine starke Spastik in den Beinen, z.T. sogar in den Fingern machen. Baclofen nehme ich schon höchstdosiert und Sirdalud haut mich von den Socken, und positive Wirkung hat es fast keine. Was kann ich also noch machen?

<Hebener>Dolores: Wenn bereits Magnesium angewendet wird, würde ich mindestens eine Kombination mit Mydocalm probieren.

<Dolores>Was halten Sie von dem Medikament Neurotin (Gabapentin)? Dadurch soll ja auch die Lauffähigkeit verbessert werden.

<Hebener>Dolores: Wenn es durch Gabapentin zu einer Minderung der Spastik käme, was durchaus nicht der Fall sein muss, könnte auch das Gehen weiter werden.

<Dolores>Und was ist Mydocalm?

<Hebener>Dolores: Ein Antispastikum.

<Dolores>Wäre es ein Versuch wert?

<Hebener>Dolores: Ja, als Ergänzung.

<Dolores>Ich habe auch schon mal von THC Dronabinol Therapie bei Spastik gehört.

<Hebener>Dolores: Auch das kann ein sinnvoller Versuch sein.

<herbert>Ist Fr.. Hamm eigentlich nicht mehr bei Ihnen? Keine neuen Rezepte bei den Menüs

<Hebener>Herbert: Frau Hamm steht uns aktuell nicht zur Verfügung. Wir arbeiten dran.

<herbert>Wie ist das zu verstehen?

<Hebener>Herbert: Ganz einfach: Dass sie uns mit gewisser Regelmäßigkeit wieder unterstützen kann.

<Heidii>Was halten Sie von der Chelattherapie (Dr. Blaurock-Busch)?

<Hebener>Heidi: Kann ich nicht seriös bewerten.

<Annett>Gibt es aufgrund der Diagnose MS einen Behindertenausweis? Mein Steuerberater meint, ich solle einen beantragen. Ich habe noch keine großen Einschränkungen.

<Hebener>Annett: Kann ich nicht sicher beantworten. Im Regelfall bedarf es aber eines Behinderungsgrades von mindestens 50%, und das dürfte mangels gravierender Einschränkungen heutzutage schwierig sein.

<Tina1>Mein Mann hat mit der Diät sehr abgenommen (175cm groß, jetzt 59 kg). Was kann man tun, dass er nicht noch mehr abnimmt?

<Hebener>Tina1: Spätestens nach 3 Monaten sollte sich das Körpergewicht stabilisiert haben. Ansonsten übertreibt es Ihr Mann, und er muss vor allem mehr Kohlenhydrate und Proteine konsumieren.

<Dietmar>Habe von einem homöopathischen Medikament Distemperinum nos D 200 gehört, was die Myelinschicht reparieren kann. Haben sie irgendwelche Informationen darüber???

<Hebener>Dietmar: Nein, habe ich nicht.

<Dietmar>Soll das abgetötete Hundestaupevirus sein.

<Hebener>Dietmar: Ach ja, ich habe den Artikel gelesen. Auch wenn Masernviren große Ähnlichkeit mit Staupeviren haben und Masern immer wieder im Zusammenhang mit MS diskutiert werden, fehlt mir hier jede theoretische Erklärung für den behaupteten Regenerationseffekt des Myelins.

<Dietmar>Spritze seit einem halben Jahr Rebif und reagiere neuerdings mit starker Spastik und Steifigkeit .

<Hebener>Dietmar: Leider gehört die Zunahme der Spastik unter Interferon-Therapie zu den häufigen Anwendungsproblemen (meines Erachtens sollte das nicht vernachlässigt werden).

<Heidii>Auf der Seviton-HP u. auch im Chat betonen Sie, dass mal ein Glas Bier od. Wein nicht schädlich sind, in Ihrem Buch raten Sie dringend ab. Irgendwie habe ich nun doch ein schlechtes Gewissen, wenn ich mal etwas trinke...

<Hebener>Heidi: Das Buch habe ich 1995 geschrieben, und meine alles ernst. Inzwischen bin ich klüger geworden und vor allem, wenn ich mit Menschen direkt kommunizieren kann, dann kann ich auch detaillierter Auskunft geben.

<Dolores>Da bin ich wieder.

<Dolores>Cholesterinseker werden in letzter Zeit immer häufiger als Therapiemaßnahme genannt. Können Sie mir das bitte näher erläutern?

<Hebener>Dolores: Die sog. Statine haben auch entzündungshemmende und immunmodulierende Eigenschaften, die bisher aber nur sehr wenig näher identifiziert wurden. Grundsätzlich gründet sich darauf aber ihre Anwendung bei MS.

<Dolores>Kann es auch sein, daß durch Cholesterinsenker sich die Laufleistung verbessert?

<Hebener>Dolores: Wenn durch Behandlungen oder spontan die MS in eine stabile Ruhephase eintritt, dann kann durch körpereigene Regeneration jedwede Symptomatik schwächer werden.

<Dietmar>Ist das linolsäurefreie Öl zu empfehlen?

<Hebener>Dietmar: In begrenztem Umfang (ca. 2 EL pro Tag) bestehen meinerseits keine Einwände.

<Heidii>Vielen Dank für die Beantwortung aller meiner Fragen, werde nun noch ein bisschen mitlesen.Ich finde den Chat einfach toll!

<Dolores>Bei mir ist es so, dass die MS seit 1 1/2 Jahren still ist. Seitdem mache ich auch die Ernährungstherapie. Aber leider schläft die Spastik nicht und nimmt immer mehr zu. Aber da haben Sie mir ja schon ein paar Tipps gegeben.

<Hebener>Dolores: Neben den Medikamenten gegen Spastik sollte keinesfalls die regelmäßige Krankengymnastik vergessen werden.

<Dolores>Was kann ich tun, damit mein Fußheber wieder besser funktioniert. KG mache ich schon.

<Hebener>Dolores: Evtl. mechanische Fußheber-Unterstützung und manchmal hilft der Versuch einer Verbesserung am peripheren Nerven (Alpha-Liponsäure). Es gibt auch die Möglichkeit, über Elektrostimulation mittels Impulsgeber den Fußheber zu verbessern.

<Dolores>Wie funktioniert das mit der Elektrostimulation?

<Hebener>Dolores: An der Wade wird der Impulsgeber mittels Bandage befestigt und gibt den elektrischen Impuls direkt an die Fußhebermuskeln.

<Dolores>Und wie kann ich das mit den peripheren Nerven verstehen?

<Hebener>Dolores: Direkt am Nerven, der den Fuß hebt.

<peter>ist die Ursache für eine begrenzte Gehstrecke meist Spastik in den Beinen

<Hebener>Peter: Etwa genauso häufig wie die Kraftminderung als Ursache anzuschuldigen ist. In den meisten Fällen trifft beides zu.

<peter>kann man bei Kraftminderung noch irgendetwas verbessern?

<Hebener>Peter: Sie haben die Antwort vorgegeben: Ich würde versuchen, die Spastik zuerst zu mindern, um damit bereits indirekt eine Erleichterung der Bewegung bei gleicher Kraft zu erreichen. Außerdem kann man mit sehr wohl dosiertem Muskelaufbautraining die Kraft auch wieder verbessern.

<brigitte>Mydocalm gegen Spastik, hilft aber nicht wirklich . Was gibt es noch???

<Hebener>Brigitte: Eine Vielzahl von Medikamenten. Wenn Sie meine Patientin sind, rufen Sie in der Telefonsprechstunde an.

<peter>wird das Medikament Antegren auch für bestehende Schäden positiven Einfluß haben?

<Hebener>Peter: Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit: Nein.

<brigitte>Wie wird Tebonin dosiert?

<Hebener>Brigitte: Ich bevorzuge 120 mg pro Tag, kann aber auch höher oder niedriger dosiert werden.

<peter>Wann kann man mit der Zulassung von Antegren rechen?

<Hebener>Peter: Meines Wissens frühestens im Frühjahr 2005, wahrscheinlich eher im Herbst.

<peter>Welche genauen erfahrungen haben Sie mit tebonin im detail?

<Hebener>Peter: Konkret verbessert Tebonin die Mikrozirkulation, und ich habe positive Erfahrungen erstrangig bei Gleichgewichtsstörungen. Nach jetzigen Erkenntnissen verbessert Gingko den Energiestoffwechsel im Gehirn, schützt gegen freie Radikale und verbessert die Stabilität der Bluthirnschranke.

<Sahne>Stimmt es, dass Sie Anfang Mai in Muenchen sind und dort eine Veranstaltung haben? Wenn ja, gibt es schon Genaueres?

<Hebener>Sahne: Das stimmt. Es wird am 8. Mai 2004 im Forum-Hotel in München stattfinden. Details werden noch in dieser Woche auf unserer Website veröffentlicht.

<peter>Gibt es noch andere Medis die in nächster Zeit auf den Markt kommen und für MS interessant sind?

<Hebener>Peter: Weitere bedeutsame Entwicklungen sind mir in der praktischen Umsetzung momentan nicht bekannt.

<Dolores1>Herr Dr. Hebener, vielen Dank für die Beantwortung der Fragen. Ab wann kann man mit dem Chatlog rechnen?

<Hebener>Dolores: Ich denke, Anfang nächster Woche.

<Claudia>Danke für den immer wieder informativen Chat und einen schönen Abend noch an Sie Dr. Hebener und an alle Teilnehmer.

<Hebener>Liebe Teilnehmer! Wenn Ihr keine Fragen mehr habt, dann lasst uns den Restabend etwas entspannen. Vielen Dank für das rege Interesse. Ich warte noch 2 Minuten und würde mich dann mit herzlichen Wünschen verabschieden.

<adriano>: auch ich danke Ihnen bestens für die zeit, die Sie sich genommen haben und verabschiede mich für den heutigen abend. - auf wiederschreiben.

<brigitte>Schönen Abend noch und danke!

<Hebener>Vielleicht doch noch schnell ein kleiner Hinweis in eigener Sache: Am 27. März werde ich in Berlin einen Vortrag halten (Details auf dieser Homepage).

<Sahne>Vielen Dank Herr Dr. Hebener fuer den informativen Chat. Versuche im Mai in Ihre Veranstaltung zu kommen. Bis dann alles Gute. Ihnen und auch den anderen Teilnehmern noch einen schoenen Abend.

<Dolores1>Ich hab noch eine Frage. Ich war neulich in der UNI in der MS-Ambulanz. Und da hat man mir wegen der Spastik u.a. auch das Kortison-Depot im Rückenmark empfohlen. Und jetzt kam der bericht, und da heißt es u.a. das man die Mitoxanton-Therpie in Erwägung ziehen kann. Aber doch nicht bei Spatik, denke ich?

<Hebener>Dolores: Intrathekale Cortisontherapie kann bei schwerer Spastik mitunter wirklich helfen. Mitoxanthron ist eine andere Geschichte.

<Dolores1>Vielen Dank und einen schönen Abend noch.

<Hebener>Ciao und Danke

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