wer bemerkte nicht schon den einfluss seines psychischen zustandes auf den körper ? wer kennt nicht das klassische herzklopfen bei angstzuständen, bauchschmerzen vor aufregung und nervosität und vielen anderen symptomen ?
manchmal geschieht dies offensichtlich, manchmal unscheinbar und langsam. entsprechend vorsichtig werden heute solche symptome gewertet und nicht selten vergisst man den psychischen einfluss oder wertet diesen ab.
noch heute wehren sich viele patienten gegen die diagnose "psychosomatisch", da sie befürchten, nicht ernst genommen oder als "geistig verdreht" betrachtet zu werden. zudem wird es schwierig bleiben, zwischen somatischen (körperlichen) und psychosomatischen krankheiten zu unterscheiden, bzw. psychosomatische erkrankungen zu diagnostizieren.
aus dem griechischen psyche = seele und dem wort soma = körper wird der enge zusammenhang zwischen geist und körper in der klassischen medizin beschrieben. zu beginn der moderne ging dieser zusammenhang in der westlichen medizin aufgrund der objektiven und wissenschaftlich begründeten empirik immer mehr verloren, bis eine gegenbewegung zu beginn des 20. jahrhunderts u.a. durch freud, jung etc. wieder auf den wesentlichen einfluss der psyche aufmerksam machte. das fachgebiet der psychosomatik bildet heute einen wesentlichen und voll integrierten teil der modernen medizin. dies unter anderem vielleicht auch aufgrund von erkenntnissen über die neurotransmitter, die nervenbahnen und den verbindungen zwischen dem gehirn, dem zentralen nervensystem und den einzelnen organen.
die psychosomatik selbst unterscheidet vier ebenen :
- die biologische ebene, welche die krankheit im traditionellen medizinischen sinne erfasst und welche das erkrankte organ in den mittelpunkt stellt. innerhalb dieser dominieren die prinzipien der naturwissenschaft.
- die personale ebene, in welcher der mensch mit seiner persönlichkeit, seiner geschichte, seinen gefühlen und absichten, wünschen und hoffnungen im mittelpunkt steht.
- die zwischenmenschliche ebene, welche sich mit dem beziehungssystem des menschen auseinandersetzt. in dieser gilt es die aufmerksamkeit nicht nur auf die gegenwart, sondern ebenso auf die vergangenheit und deren auswirkungen auf das jetzige befinden zu setzen.
- die soziokulturelle ebene, die das soziale system, welches den menschen kulturell und ökonomisch prägt, erfasst. als teil dieser gemeinschaft steht der mensch in ständigem wechselspiel mit seiner umwelt und sucht in mehr oder weniger grossem einfluss seine individuellen bedürfnisse und ziele zu erreichen.
innerhalb dieser ebenen besteht ein ständiges wechselspiel, welches zur gesunderhaltung ausgeglichen sein sollte.
als sozial denkendes wesen unterliegt der mensch neben der persönlichen haltung auch dem einfluss seiner unmittelbaren umgebung, seinem sozialen umfeld. neben z.b. dem partner/der partnerin tragen auch die familie, das arbeitsumfeld, der arzt bis hin zum nachbarn einen einfluss auf das eigene befinden, auch wenn dies manchmal nicht wahrgenommen oder sogar bewusst oder unbewusst verdrängt wird.
psychosomatische symptome können sich dann zeigen, wenn noch ungelöste konflikte in einem selbst oder in der umgebung existieren. neben der eigentlichen, wichtigen verarbeitung dieser konflikte mit oder ohne psychologische hilfe gibt es verschiedene weitere, unterstützende möglichkeiten wie z.b. meditation oder autogenes training, um unter anderem mit dem alltagsstress sinnvoll umzugehen. manchmal hilft auch schon ein ruhiger, besonnener spaziergang an der frischen luft oder das bewusste zubereiten eines köstlichen abendessens.
dies ist innerhalb einer zeit wie heute wohl eine der grössten herausforderungen - die ruhe in einem selbst bewahren, sich der zeit bewusst werden und sich muse und zeit nehmen für sich selbst und das alltägliche.
ebenso wichtig ist es, einen "gesunden egoismus" zu entwickeln, welcher sich der eigenen bedürfnisse bewusst ist, auch wenn dies bedeutet, dass man einmal "nein" sagen muss.
selten wird behauptet, dass die MS ihre ursache in einem psychischen, ungelösten konflikt habe, doch verneint mit sicherheit auch niemand den enormen einfluss des psychischen befindens auf den krankheitsverlauf.
auch patienten mit MS vermögen ihren zustand zu beeinflussen. neben den persönlichen erfahrungungen vieler MS-patienten ergaben auch wissenschaftliche studien deutliche hinweise darauf, wie sehr die persönliche einstellung zum krankheitsverlauf beiträgt. z.b. wurden von britischen psychologen fragebögen an 108 MS-erkrankte verschickt, in welchen sie zu ihrer krankheitsverarbeitung wie erwarteter krankheitsverlauf, vermutete krankheitsursache, erwartungen an die therapierbarkeit etc. befragt wurden. die auswertung zeigte überraschende zusammenhänge zwischen der persönlichen einstellung zur krankheit, ob nun tendenziell positiv oder eher negativ, und dem entsprechend tatsächlichen krankheitsverlauf.
obwohl in vielen therapien zur allgemeinen ruhe und rücksicht auf sich selbst gemahnt wird, sind es doch "nur" die empfehlungen von dr. j. eichhorn, welche neben anderen anweisungen die ausdrückliche beachtung des psychischen zustandes der MS-patienten als einen wichtigen teil einer ganzheitlichen therapie ansieht.
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