über die herkunft der enzym-therapie sind unseren quellen nach zwei personen angegeben: eine österreichische ärztin, frau christine riedel, sowie eine frau dr. neuhofer. beide aus deutschsprachigem raum, beide selbst MS-betroffen. wir nehmen an, dass es sich hierbei um ein und dieselbe person handelt.
kurz zum begriff "enzym"; auch bio-katalysator genannt. ein enzym ist eine in einer zelle gebildete, organische eiweissverbindung, welche durch steuerung der reaktionsgeschwindigkeit die stoffwechselvorgänge im körper entscheidend beeinflusst. details unter dem stichwort "enzyme".
in der therapie werden heute vor allem die präparate wobe mugos, phlogenzym und wobenzym angewendet. diese sind sogenannte immunmodulatoren, d.h. sie sind in der lage, immunkomplexe (ineinanderverkrallte antigen-antikörper) enzymatisch aufzulösen. eine art "grossreinemachen". nebenwirkungen der therapie treten selten auf, sind dann harmlos und können durch ein verteilen der dosis über den tag vermieden werden. auch ist eine kombination mit anderen natürlichen behandlungen problemlos durchführbar. sich schulmedizinisch behandelnde patienten sollten eine etwaige durchführung unbedingt mit dem arzt absprechen.
da es sich hierbei nicht um eine diätetische oder nahrungsergänzende therapie handelt, muss diese unbedingt von einem versierten naturheilkundlichen arzt betreut und verabreicht werden. die dosis der jeweils verabreichten enzyme ist von patient zu patient individuell und abhängig vom gesundheitszustand des patienten.
die therapie wird nicht nur zur behandlung der MS eingesetzt, sondern heute immer breiter, z.b. in der onkologie, bei hepatitis, krebs etc. angewendet. ebenso werden enzyme mit erfolg prophylaktisch bei physischen und psychischen stressituationen (schub, operationen, stress, impfungen etc.) verabreicht, wie auch bei patienten mit chronischen verdauungsstörungen, da die enzyme regulierend am stoffwechsel beteiligt sind.
seit mai 1994 wurde eine doppelblind-studie geführt, die "european study on enzyme therapy in multiple sclerosis (ESEMS). hierzu zitiert die DMSG auf ihrer webseite:
Seit Mai 1994 wurden 280 Patienten in einer europäischen Studie zur Enzymtherapie bei MS (ESEMS) untersucht. Die Studie wurde placebokontrolliert, doppelblind bei Patienten mit schubförmiger MS und erhaltener Gehfähigkeit durchgeführt. Jeweils die Hälfte der Patienten erhielt für zwei Jahre entweder sechs Tabletten Phlogenzym pro Tag oder ein identisch aussehendes Placebo. Untersucht wurde der Effekt auf das Fortschreiten der Behinderung, die Schubrate, neurologische Symptome, Gemütszustand und mögliche Nebenwirkungen der Behandlung. Zusätzlich wurden zu Beginn, nach einem Jahr und zum Studienende kernspintomographische Untersuchungen durchgeführt. Bei ersten Auswertungen nach Studienende (PD Dr. Mertin, mündliche Auskunft) ergab sich für die klinischen Parameter kein signifikanter Unterschied zwischen den Behandlungsgruppen. Die Medikation wurde ohne relevante Nebenwirkungen vertragen.
Die experimentellen Daten über den möglichen Wirkmechanismus sind uneinheitlich und können daher bislang keine rationale Begründung für eine Enzymtherapie liefern. Die bereits vorliegenden vorläufigen Studienergebnisse der Doppelblindstudie sprechen nicht für einen klinischen Effekt der Enzymtherapie bei der MS. Ein Fall mit schwerwiegenden Blutgerinnungsstörungen nach Einnahme von Wobenzym und zwei weitere Fälle mit lebensbedrohlichen allergischen Reaktionen nach intramuskulärer Gabe von Wobe Mugos wurden beschrieben.
diese angabe ist jedoch mit vorsicht zu geniessen, da es uns selbst nicht möglich war, das protokoll oder eine unabhängige zusammenfassung dieser studie zu bekommen.
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