basierend auf eigenen literaturstudien und forschungsarbeiten entwickelte dr. fratzer für seine MS-betroffene nichte eine therapie, welche in ihrer grundlage eine linolsäurearme ernährung mit zufuhr von fischölkapseln, muschelfleischextrakten, selen und vitamin E vorsieht. nach dem tod von dr. fratzer hat dr. olaf hebener seine arbeit fortgesetzt, bzw. ergänzt mit neuen erkenntnissen.

detailliert werden in seinem standardwerk "schach der MS" die biochemischen grundlagen hinsichtlich des entzündungsprozesses erklärt, sowie die bedeutung der verschiedenen fettsäuren und der entzündungsmediatoren näher beschrieben.

dies ist der zentrale ansatzpunkt der therapie : der entzündungsprozess im körper des ms-patienten. fratzer wies nach, das ms-patienten im blut und rückenmarksliquor erniedrigte werte an ungesättigten fettsäuren, insbesondere linol- und arachidonsäure und ganz deutlich omega-3-fettsäuren. ein erhöhter verbrauch dieser fette war die schlussfolgerung.

bei entzündungsvorgängen ist es vor allem die aus linolsäure gebildete arachidonsäure, welche entscheidenden einfluss am entzündungsgeschehen hat. aus dieser werden stoffe gebildet, u.a. eicosanoide, welche bei entzündungsvorgängen als vermittler und modulatoren beteiligt sind (prostaglandine, thromboxane u. leukotriene).

bei MS-patienten wurde nachgewiesen, dass die konzentrationen dieser stoffe in einer schubphase erhöht ist, d.h. unter anderem wird arachidonsäure verbraucht, um entzündungsfördernde eicosanoide zu bilden.

ziel der fratzer-therapie ist es, den arachidonsäure-pegel im körper gering zu halten, damit keine neuen entzündungen entstehen können. in den zellen werden die omega6-fette durch omega3-fette (EPA & DHA) ersetzt. aus diesen omega3-fetten werden ebenfalls die oben erwähnten vermittler und modulatoren gebildet, jedoch haben diese keine entzündungsfördernde wirkung, teilweise gar das gegenteil.

die therapie in der praxis

da in sehr vielen nahrungsmitteln linol- und arachidonsäure enthalten ist, gilt es, die menge zu reduzieren. jahrelange erfahrungen zeigten, dass von diesen stoffen dem körper nicht mehr als 1,8g täglich zugeführt werden sollten. gleichzeitig werden 2.1g omega3-fettsäuren in form von fischölkapseln eingenommen. nach mehreren monaten sollte sich das erforderliche gleichgewicht der fettsäuren eingestellt haben.

für den MS-kranken bedeutet dies "kochen mit taschenrechner". die hauptregel ist einfach: nicht mehr als 1.8g täglich. da bestimmte pflanzliche öle, margarinen, nüsse, vollkornprodukte und sämtliche tierischen fette grosse mengen an diesen säuren enthalten, verbieten sich diese grundsätzlich in der täglichen ernährung. fische enthalten ebenso grosse mengen an arachidonsäure, jedoch eine noch grössere menge an omega3-fettsäuren, weshalb diese unbedenklich gegessen werden können.

zusätzlich wird vitamin E als fettlöslicher oxidationsschutz und stabilisator der zellmembranen eingenommen. vitamin B dient als schutz für die nerven, wie auch das muschelfleischextrakt dem körper resorbierbare stoffe zur verbesserten zellver- und entsorgung zur verfügung stellt. damit diese synthetisiert werden können, wird zusätzlich selen eingenommen.

zusammengefasst :

  • nicht mehr als 1.8g linolsäure / tag.
  • 2.1g omega-3-fettsäuren täglich in form von fischölkapseln.
  • muschelfleischextrakte
  • vitamin E : 800 I.E. innerhalb der ersten vier wochen. danach 400 I.E. täglich
  • selen: 200 mcg innerhalb der ersten vier wochen. danach 100 mcg täglich.

das buch von uwe fratzer, "schach der ms", ist vergriffen, jedoch gegen einzahlung von knapp 20 euro als kopie beim printul-verlag in münchen erhältlich :

printul Verlagsgesellschaft mbH
D 80016 München
Tel. 08171-965095

zudem gibt's ein kochbuch von monika schopp nach fratzers regeln.

empfehlenswert sind auf jeden fall noch die seiten von dr. olaf hebener, welcher die arbeit von fratzer weiterführte und nach neuesten erkenntnissen modifizierte, jedoch nicht grundlegend veränderte.

quelle(n):
fratzer dr. uwe, schach der MS
http://www.mss-ev.de
http://www.ms-fratzer-therapie.de (seite offline)
http://www.ms-therapiezentrum.de - therapiezentrum von dr. hebener

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basierend auf eigenen literaturstudien und forschungsarbeiten entwickelte dr. fratzer für seine MS-betroffene nichte eine therapie, welche in ihrer grundlage eine linolsäurearme ernährung mit zufuhr von fischölkapseln, muschelfleischextrakten, selen und vitamin E vorsieht. nach dem tod von dr. fratzer hat dr. olaf hebener seine arbeit fortgesetzt, bzw. ergänzt mit neuen erkenntnissen.

detailliert werden in seinem standardwerk "schach der MS" die biochemischen grundlagen hinsichtlich des entzündungsprozesses erklärt, sowie die bedeutung der verschiedenen fettsäuren und der entzündungsmediatoren näher beschrieben.

dies ist der zentrale ansatzpunkt der therapie : der entzündungsprozess im körper des ms-patienten. fratzer wies nach, das ms-patienten im blut und rückenmarksliquor erniedrigte werte an ungesättigten fettsäuren, insbesondere linol- und arachidonsäure und ganz deutlich omega-3-fettsäuren. ein erhöhter verbrauch dieser fette war die schlussfolgerung.

bei entzündungsvorgängen ist es vor allem die aus linolsäure gebildete arachidonsäure, welche entscheidenden einfluss am entzündungsgeschehen hat. aus dieser werden stoffe gebildet, u.a. eicosanoide, welche bei entzündungsvorgängen als vermittler und modulatoren beteiligt sind (prostaglandine, thromboxane u. leukotriene).

bei MS-patienten wurde nachgewiesen, dass die konzentrationen dieser stoffe in einer schubphase erhöht ist, d.h. unter anderem wird arachidonsäure verbraucht, um entzündungsfördernde eicosanoide zu bilden.

ziel der fratzer-therapie ist es, den arachidonsäure-pegel im körper gering zu halten, damit keine neuen entzündungen entstehen können. in den zellen werden die omega6-fette durch omega3-fette (EPA & DHA) ersetzt. aus diesen omega3-fetten werden ebenfalls die oben erwähnten vermittler und modulatoren gebildet, jedoch haben diese keine entzündungsfördernde wirkung, teilweise gar das gegenteil.

die therapie in der praxis

da in sehr vielen nahrungsmitteln linol- und arachidonsäure enthalten ist, gilt es, die menge zu reduzieren. jahrelange erfahrungen zeigten, dass von diesen stoffen dem körper nicht mehr als 1,8g täglich zugeführt werden sollten. gleichzeitig werden 2.1g omega3-fettsäuren in form von fischölkapseln eingenommen. nach mehreren monaten sollte sich das erforderliche gleichgewicht der fettsäuren eingestellt haben.

für den MS-kranken bedeutet dies "kochen mit taschenrechner". die hauptregel ist einfach: nicht mehr als 1.8g täglich. da bestimmte pflanzliche öle, margarinen, nüsse, vollkornprodukte und sämtliche tierischen fette grosse mengen an diesen säuren enthalten, verbieten sich diese grundsätzlich in der täglichen ernährung. fische enthalten ebenso grosse mengen an arachidonsäure, jedoch eine noch grössere menge an omega3-fettsäuren, weshalb diese unbedenklich gegessen werden können.

zusätzlich wird vitamin E als fettlöslicher oxidationsschutz und stabilisator der zellmembranen eingenommen. vitamin B dient als schutz für die nerven, wie auch das muschelfleischextrakt dem körper resorbierbare stoffe zur verbesserten zellver- und entsorgung zur verfügung stellt. damit diese synthetisiert werden können, wird zusätzlich selen eingenommen.

zusammengefasst :

  • nicht mehr als 1.8g linolsäure / tag.
  • 2.1g omega-3-fettsäuren täglich in form von fischölkapseln.
  • muschelfleischextrakte
  • vitamin E : 800 I.E. innerhalb der ersten vier wochen. danach 400 I.E. täglich
  • selen: 200 mcg innerhalb der ersten vier wochen. danach 100 mcg täglich.

das buch von uwe fratzer, "schach der ms", ist vergriffen, jedoch gegen einzahlung von knapp 20 euro als kopie beim printul-verlag in münchen erhältlich :

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